Design-Studio

Die Welt textil und technisch mitgestalten

«Design-Studio» ist das neu konzipierte und digitale Lehrmittel für den TTG-Unterricht der Sekundarstufe I. Schülerinnen und Schüler lernen anhand von zehn Projekten sich entlang des Designprozesses mit der Gestaltung ihrer Umwelt auseinanderzusetzen.

Ausgangslage und Konzept

«Design-Studio» wird auf das Schuljahr 2021/22 für die 1. bis 3. Sekundarklasse eingeführt und in komplett digitaler Form vorliegen. Das neue Lehrmittel für die Sekundarstufe l steht für den Prozess und den Austausch, mit dem im TTG-Unterricht eigene Ideen entwickelt und umgesetzt werden. «Design-Studio» will eine Auseinandersetzung mit Materialien, Techniken und Verfahren, Werkzeugen und Maschinen, aber auch mit der Umwelt, eigenen Eindrücken, Erfahrungen und Ideen und denen anderer, initiieren und begleiten.

Neugier, Entdeckergeist und Experimentierfreude und damit kreative, intuitive und flexible Aufgabenbearbeitung der Schülerinnen und Schüler werden gefördert. Die Lernenden werden so motiviert, Dinge den eigenen Intentionen und Zielsetzungen entsprechend zu formen und zu gestalten. Der Designprozess soll Jugendliche dazu befähigen, im textilen und technischen Bereich Produkte zu gestalten, die von einem Bedürfnis ausgehen, und die ihre eigene Handschrift tragen.

Der Design-Prozess

Im Lehrplan 21 wird der Designprozess im TTG stärker gewichtet: Sammeln und Ordnen, Experimentieren, Planen und Realisieren, Begutachten und Weiterentwickeln sowie Dokumentieren und Präsentieren. Dies spiegelt sich im Aufbau des neuen Lehrmittels wider: «Design-Studio» bietet zehn spannende Projekte an, mit denen sich die Schülerinnen und Schüler entlang des Designprozesses mit der Gestaltung ihrer Umwelt auseinandersetzen. Angesiedelt sind diese in den Lehrplan21-relevanten Themenfeldern Mode/Bekleidung, Spiel/Freizeit, Bau/Wohnbereich, Mechanik/Transport sowie Elektrizität/Energie. Jedes Projekt ist modular aufgebaut und beinhaltet verschiedene Projektschritte. Somit ist jedes Projekt variierbar in Dauer und Komplexität und bietet folglich Differenzierungsmöglichkeiten für alle Niveaus.

Die Lehrwerkteile

Das rein digitale Lehrmittel «Design-Studio» für die 1. bis 3. Klasse der Sekundarstufe I besteht aus einer Version für Schülerinnen und Schüler sowie einer Version für Lehrpersonen. In die Version für Lehrpersonen ist der Kommentar integriert. Die Lizenzen für Lehrpersonen und Schüler stehen ab Frühjahr 2021 zum Einsatz in Unterricht bereit.

Die Lizenz für die Schülerinnen und Schüler umfasst zehn Projekte, die in Projektschritte gegliedert sind, und mit denen sich die Schülerinnen und Schüler entlang des Designprozesses mit dem Thema «textile und technische Gestaltung» auseinandersetzen. Über 150 Video- und Foto-Tutorials werden die Schülerinnen und Schüler in «Design-Studio» bei den einzelnen Projektschritten anleiten. Sie demonstrieren etwa, wie der Zuschnitt einer Hose erfolgt, wie man Holzverbindungen verschraubt, wie man eine Computertastatur demontiert oder wie man mit innovativen Geräten und Werkzeugen wie 3-D-Drucker oder Schneideplotter umgeht. 

Das neue TTG-Lehrmittel macht die Planung und Durchführung des Unterrichts sowie die Beurteilung der Schülerinnen und Schüler für die Lehrperson einfach. Wertvolle Dienste leistet dabei der didaktische Kommentar. Er setzt sich aus einem einführenden Kommentar zum Lehrmittel und der einzelnen Projekte und einem spezifischen Kommentar zum jeweiligen Projektschritt zusammen. Der Kommentar umfasst Materialien zur Didaktik und zur Anwendung des Lehrmittels, Vorschläge für die Unterrichtsplanung sowie die Bezüge zum Lehrplan 21 und Hinweise zur Kompetenzüberprüfung. Zudem werden im Kommentar verschiedene Verlaufsmöglichkeiten eines Projekts veranschaulicht. Je nach Interessen, räumlichen Gegebenheiten, Ausstattung an Werkzeugen und Stand der Schülerinnen und Schüler können innerhalb eines Projekts verschiedene Wege eingeschlagen werden.

Die verschiedenen Projekte auf «Design-Studio»

Die Schülerinnen und Schüler befassen sich mit Metallverarbeitung und Fahrzeugbau unter Einbezug der Aspekte Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Sie lernen die Funktionsgruppen eines auf Kettenantrieb basierten Gefährts kennen, bauen dieses nach und erstellen dabei viele Bauteile selbst. Als Krönung erhält der selbst gebaute Wagen einen elektrischen Antrieb in Form eines umfunktionierten Akkubohrschraubers.

Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich in diesem Projekt mit textiler Oberflächengestaltung und entwerfen ihren eigenen Stoff. Sie entwickeln dazu Motive, Muster und Farbkonzepte und testen verschiedene Verfahren.
Der Stoff findet seine Anwendung beim Nähen eines Utensilos, welches die Schülerinnen und Schüler für einen bestimmten Zweck und eine bestimmte Umgebung planen und nähen.

Dieses Projekt widmet sich dem Thema Kleidungstile und ihrer Bedeutung in der Gesellschaft. Zur Vermittlung wählt das Projekt einen geschichtlichen, geografischen und künstlerischen Ansatz. Die Schülerinnen und Schüler entwickeln ihre Ideen für einen eigenen Stil, bzw. ein eigenes Outfit, das sie als Kunstwerk inszenieren.

In diesem Projekt wird der Umgang mit elektronischen Geräten thematisiert, die nicht mehr funktionieren oder nicht mehr dem neuesten Stand der Technik entsprechen, und somit im Abfall enden. Die Schülerinnen und Schüler aus ausgedienten Tastaturen, die mit einem USB-Kabel an den Computer angeschlossen werden, eine Alarmanlage.

In diesem Projekt entwickeln die Schülerinnen und Schüler ein stromlinienförmiges Fahrzeug. Über eine Ausrollrampe, die als Teststrecke dient, kann die Auswirkung des Luftwiderstands überprüft werden. Je besser die Form, umso weiter rollt das Fahrzeug aus und legt eine weitere Strecke zurück. Die Schülerinnen und Schüler entwerfen und bauen ein eigenes Fahrzeug mit einem möglichst geringen Luftwiderstand unter Einbezug bionischer Erkenntnisse.

Die Schülerinnen und Schüler lernen den Aufbau eines Sweatshirts, dessen Entwurf, Zuschnitt und Anfertigung kennen, um im Anschluss ein eigenes zu nähen. Die Schülerinnen und Schüler befassen sich dabei mit den Eigenschaften verschiedener Textilien, mit der textilen Kette, der Wirkung von Kleidung sowie dem Unterschied zwischen industrieller und handwerklicher Fertigung.

Die Schülerinnen und Schüler lernen unterschiedliche Verfahren und Materialien rund um das Giessen kennen. Als Klasse bauen sie eine eigene kleine Fabrik auf, entwickeln Produktideen, planen die Herstellung, betreiben Marketing und verkaufen am Schluss ihre Produkte.

Die Schülerinnen und Schüler experimentieren mit Licht und Farben und konstruieren eine eigene Lampe. Am Herzstück des Projekts, dem Illuminator, wenden die Schülerinnen und Schüler die Verfahren Hart- und Weichlöten an und setzen Licht und Farbe als raumgestalterische Mittel ein.

Im Projekt Sport-Style entwerfen, entwickeln und realisieren die Schülerinnen und Schüler eine eigene Freizeit-Hose. Durch Ergänzung von Details oder einem Logo wird die Hose zu einem individuellen Kleidungsstück.

In diesem Projekt befassen sich die Schülerinnen und Schüler mit Möbeldesign und Holzbearbeitung. Je nach Lernstand können die Schülerinnen und Schüler ein Holzmöbel, den sogenannten Berliner Hocker, nach Anleitung bauen und abändern, oder ein Kleinmöbel, auf die persönlichen Bedürfnissen angepasst, von Grund auf selbst entwickeln und umsetzen.

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