Das Konzept

Das didaktische Konzept von «dis donc!»

Für die Entwicklung von «dis donc!» sind die hier aufgeführten Grundsätze leitend.

«dis donc!» setzt den Lehrplan 21 konsequent um

Das neue Französischlehrmittel «dis donc!» orientiert sich an den Vorgaben und Beschreibungen des Lehrplans 21. Im Bereich Fremdsprachen gibt es dabei eine wesentliche Neuerung: Neben den vier sprachlichen Grundfertigkeiten (Hören, Lesen, Sprechen, Schreiben) werden ein fünfter und sechster Kompetenzbereich definiert, nämlich:

  • «Sprache(n) im Fokus» und
  • «Kulturen im Fokus» (Arbeitstitel).

Aufbau von Kompetenzen auf basierenden Grundansprüchen

«dis donc!» baut Kompetenzen in allen sechs Kompetenzbereichen nach Lehrplan 21 auf. Das Lehrmittel orientiert sich zunächst an Grundansprüchen analog zum Lehrplan 21 und den Grundkompetenzen nach HarmoS, die die meisten Schülerinnen und Schüler erreichen können. Um den individuellen Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden (erweiterte Ansprüche oder unter dem Grundanspruch), ist es möglich, die meisten Aufgabenstellungen (Tâche, Activités, Online-Trainings- und Repetitionsaufgaben, Wortschatz) qualitativ und quantitativ auf bis zu vier unterschiedlichen Anforderungsniveaus zu bearbeiten.

«dis donc!» ist Aufgaben und handlungsorientiert

«dis donc!» ist handlungsorientiert im Sinne einer «approche actionnelle». Diese verfolgt das Ziel, das Erlernen der Sprache zu ermöglichen, indem sie im Hier und Jetzt angewendet wird, d.h. im schulischen Kontext beim Bewältigen von Aufgaben (sogenannten «tâches»). Diese Aufgaben stellen den eigentlichen Motor des Lernens dar. Sie bilden in «dis donc!» in Form von unterschiedlich komplexen Lernarrangements den Dreh- und Angelpunkt der einzelnen Unités.

Aufgaben im Sinne der «approche actionnelle» und der Kompetenzorientierung nach Lehrplan 21 erfüllen u.a. die folgenden Gütekriterien:

  • Sie sind problemorientiert und kognitiv herausfordernd.
  • Sie sind wirklichkeitsnah und für die Lernenden interessant und bedeutsam.
  • Sie messen dem inhaltlichen Aspekt («focus on meaning») grössere Bedeutung bei als dem formalen («focus on form»).
  • Sie integrieren sprachliche Fertigkeiten und linguistische Kompetenzen.
  • Sie mobilisieren vielfältige Ressourcen (Wissen, Fertigkeiten, Strategien).
  • Sie sind auf sprachliche und/oder nicht sprachliche Produkte ausgerichtet.
  • Sie lassen sich im Hinblick auf die Prozesse beurteilen, die bei ihrer Bewältigung ausgelöst werden, ebenso wie auf die Zwischen- und/oder Endprodukte.

«dis donc!» orientiert sich an der Didaktik der Mehrsprachigkeit

Französisch ist nach Englisch bereits die zweite in der Schule erworbene Fremdsprache. Vorwissen sowie bereits bekannte Vorgehensweisen und Lernstrategien aus anderen Sprachen werden in «dis donc!» daher aufgenommen, angewendet und erweitert.

Das Lehrmittel leistet einen Beitrag zur funktionalen Mehrsprachigkeit. Die Lernenden bauen sich in verschiedenen Sprachen (Herkunftssprache, Schulsprache, schulische Fremdsprachen) ein Repertoire an Wissen und Fertigkeiten auf. Der Begriff «funktional» meint dabei die Fähigkeit,

  • sich in unterschiedlichen Kontexten sprachlich angemessen verständigen und
  • sich an interkulturellen Interaktionen beteiligen zu können («agir social»).

Vorrangiges Ziel des Fremdsprachenunterrichts ist es, sich in mehreren Sprachen verständigen zu können.

«dis donc!» baut auf authentischem Inputmaterial auf

Das Lehrmittel baut auf authentischem Inputmaterial auf. Dieses besteht aus Lesetexten – beispielsweise Artikeln aus Jugendmagazinen oder aus dem Internet –, aus Hördokumenten oder Filmbeiträgen zu Themen aus der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler. Authentisch meint dabei, dass die Inputmaterialien nicht oder nur geringfügig didaktisiert wurden. Die authentischen Inputmaterialien wecken die Neugier der Lernenden, auch dann, wenn diese nicht auf Anhieb verständlich sind. Daran wachsen die Lernenden.

«dis donc!» bietet vielfältige Übungsformate

«dis donc!» bietet vielfältige Übungs- und Testformate, die auch einen individuellen, zeit- und ortsunabhängigen Zugriff ermöglichen. Das Übungsangebot unterstützt den Aufbau spezifischer sprachlicher Fähigkeiten («savoirs») und Fertigkeiten («savoir-faire») und deckt verschiedene Kompetenzniveaus ab.

Je nach Anforderungsprofil der Lernenden wird der formalen Korrektheit mehr oder weniger Gewicht beigemessen. Der Anspruch an formale Korrektheit hängt davon ab, ob der Fokus auf den Erwerb von sprachlichen Mitteln oder auf den Inhalt von kommunikativen Äusserungen gerichtet ist.

«dis donc!» ermöglicht eine vollständige Beurteilung

Zu einem vollständigen Beurteilungsprozess gehören Formen von Selbst-, Peer- und Fremdevaluation. «dis donc!» greift regelmässig auf diese drei (komplementären) Beurteilungsformen zurück. (Selbst-)Beurteilungsinstrumente wie das Europäische Sprachenportfolio und Lingualevel bieten sich als Referenzdokumente an. 

Die Beurteilung erfolgt kriterienorientiert und transparent. Sie bezieht sich auf die vorgegebenen oder selber definierten Lernziele. Dabei wird der formativen und der summativen Beurteilung in einem ausgewogenen Verhältnis Rechnung getragen.

«dis donc!» übernimmt bewährte Elemente aus «envole»

«envol» hat sich als Lehrmittel mit kommunikativem Ansatz etabliert. Im Zuge der Weiterentwicklung des Ansatzes in Richtung Handlungs- und Aufgabenorientierung können in «dis donc!» bewährte Elemente aus «envol» explizit übernommen und genutzt werden, etwa:

  • «clés magiques» (Textverstehensstrategien)
  • musische Elemente
  • kulturelle Bezüge zur frankophonen Welt.

 

«dis donc!» ist eine Lehrmittelreihe für die Schuljahre 5 bis 9

Die neue Lehrmittelreihe deckt die Schuljahre 5 bis 9 ab. Das letzte obligatorische Schuljahr wird in den Deutschschweizer Kantonen neu konzipiert und stärker projektartig als kursorisch ausgerichtet sein. Das gilt auch im Bereich Fremdsprachen. Aus diesem Grund wird das Unterrichtsmaterial für das 9. Schuljahr dem projektorientierten Unterricht entsprechend konzipiert.

«dis donc!» bietet spezielle Aufgaben für Kinder mit frankophonem Hintergrund

«dis donc!» bietet vielfältige Möglichkeiten zur Differenzierung, um auf die unterschiedlichen Leistungsniveaus der Lernenden eingehen zu können. Dabei sollen sowohl schwächere Schülerinnen und Schüler gestützt als auch starke oder gar solche mit Französisch als eine ihrer Muttersprachen gefördert werden. Letzteren stehen spezielle Activités bilingues zur Verfügung, die beispielsweise das Thema der Unité um einen spannenden Aspekt erweitern und in eine Präsentation vor der Klasse münden können. So profitieren alle und der Französischunterricht wird noch abwechslungsreicher.

«dis donc!» bietet motivierende Sprechanlässe mit Liedern und Lernspielen

Lieder und Lernspiele sind ein zentraler Bestandteil von «dis donc!». Sie sind motivierende Sprechanlässe und unterstützen den Lernerfolg. Das Liederrepertoire stammt vom bekannten Musiker und ehemaligen Lehrer Gustav (bei dis donc! 5 und dis donc! 6). Er hat für jede Unité ein passendes Lied komponiert, das auf das Thema einstimmt und gleichzeitig den Wortschatz und die sprachlichen Strukturen der Unité integriert. Bei dis donc! 7 bis 9 wurden Lieder von bei Jugendlichen populären frankophonen Künstlern gewählt.

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